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Siegfried, Act III, Scene 2, II, Wohin, Knabe, heisst dich dein Weg? - Hans Hotter.lrc

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[00:03.437]Wohin, Knabe,
[00:06.209]heißt dich dein Weg?
[00:08.824]Da redet’s ja?
[00:11.547]Wohl rät das mir den Weg.
[00:16.375]Einen Felsen such’ ich,
[00:18.485]von Feuer ist der umwabert:
[00:22.421]dort schläft ein Weib,
[00:25.122]das ich wecken will.
[00:29.573]Wer sagt’ es dir,
[00:31.704]den Fels zu suchen?
[00:34.858]Wer, nach der Frau dich zu sehnen?
[00:40.608]Mich wies ein singend
[00:44.111]Waldvöglein:
[00:46.519]das gab mir gute Kunde.
[00:50.709]Ein Vöglein schwatzt wohl manches;
[00:56.306]kein Mensch doch kann’s verstehn.
[00:59.477]Wie mochtest du Sinn
[01:01.574]dem Sang entnehmen?
[01:03.842]Das wirkte das Blut
[01:05.846]eines wilden Wurms,
[01:07.705]der mir vor Neidhöhl’ erblaßte:
[01:11.486]kaum netzt’ es zündend
[01:12.910]die Zunge mir,
[01:14.222]da verstand ich der Vöglein Gestimm’.
[01:19.260]Erschlugst den Riesen du,
[01:22.339]wer reizte dich,
[01:23.641]den starken Wurm zu bestehn?
[01:28.077]Mich führte Mime,
[01:29.945]ein falscher Zwerg;
[01:32.226]das Fürchten wollt’ er mich lehren:
[01:34.729]zum Schwertstreich aber,
[01:36.367]der ihn erschlug,
[01:37.722]reizte der Wurm mich selbst;
[01:39.946]seinen Rachen riß er mir auf.
[01:43.723]Wer schuf das Schwert
[01:46.954]so scharf und hart,
[01:48.817]daß der stärkste Feind ihm fiel?
[01:52.946]Das schweißt’ ich mir selbst,
[01:54.697]da’s der Schmied nicht konnte:
[01:57.160]schwertlos noch wär’ ich wohl sonst.
[02:08.386]Doch, wer schuf
[02:10.209]die starken Stücken,
[02:12.375]Was weiß ich davon?
[02:14.867]Ich weiß allein,
[02:16.861]daß die Stücke mir nichts nützten,
[02:19.996]schuf ich das Schwert mir nicht neu.
[02:23.620]Das – mein’ ich wohl auch!
[02:35.307]Was lachst du mich aus?
[02:37.679]Alter Frager,
[02:39.736]hör’ einmal auf:
[02:41.042]laß mich nicht länger hier schwatzen!
[02:43.269]Kannst du den Weg
[02:44.853]mir weisen, so rede:
[02:47.233]vermagst du’s nicht,
[02:49.143]so halte dein Maul!
[02:59.695]Geduld, du Knabe!
[03:04.072]Dünk’ ich dich alt,
[03:05.938]so sollst du Achtung mir bieten.
[03:10.846]Das wär’ nicht übel!
[03:13.391]Solang’ ich lebe,
[03:15.535]stand mir ein Alter
[03:17.447]stets im Wege:
[03:18.663]den hab’ ich nun fortgefegt.
[03:21.590]Stemmst du dort länger
[03:23.782]steif dich mir entgegen, –
[03:25.590]sieh dich vor, sag’ ich,
[03:28.325]daß du wie Mime nicht fährst!
[03:35.364]Wie siehst du denn aus?
[03:36.812]Was hast du gar
[03:38.671]für ’nen großen Hut?
[03:40.988]Warum hängt er dir so ins Gesicht?
[03:46.546]Das ist so Wand’rers Weise,
[03:52.150]wenn dem Wind entgegen er geht.
[03:59.959]Doch darunter fehlt dir ein Auge!
[04:04.011]Das schlug dir einer
[04:05.875]gewiß schon aus,
[04:07.649]dem du zu trotzig
[04:08.533]den Weg vertratst?
[04:09.986]Mach’ dich jetzt fort!
[04:11.061]Sonst könntest du leicht
[04:12.413]das andre auch noch verlieren.
[04:16.219]Ich seh’, mein Sohn,
[04:20.720]wo du nichts weißt,
[04:24.170]da weißt du dir leicht zu helfen.
[04:31.977]Mit dem Auge,
[04:36.883]das als andres mir fehlt,
[04:41.961]erblickst du selber das eine,
[04:47.779]das mir zum Sehen verblieb.
[05:01.754]Zum Lachen bist du mir lustig!
[05:04.695]Doch hör’, nun schwatz’ ich nicht länger:
[05:08.504]geschwind, zeig’ mir den Weg,
[05:11.324]deines Weges ziehe dann du!
[05:14.543]Zu nichts andrem
[05:15.892]acht’ ich dich nütz’:
[05:17.551]drum sprich, sonst spreng’ ich dich fort!
text lyrics
Wohin, Knabe,
heißt dich dein Weg?
Da redet’s ja?
Wohl rät das mir den Weg.
Einen Felsen such’ ich,
von Feuer ist der umwabert:
dort schläft ein Weib,
das ich wecken will.
Wer sagt’ es dir,
den Fels zu suchen?
Wer, nach der Frau dich zu sehnen?
Mich wies ein singend
Waldvöglein:
das gab mir gute Kunde.
Ein Vöglein schwatzt wohl manches;
kein Mensch doch kann’s verstehn.
Wie mochtest du Sinn
dem Sang entnehmen?
Das wirkte das Blut
eines wilden Wurms,
der mir vor Neidhöhl’ erblaßte:
kaum netzt’ es zündend
die Zunge mir,
da verstand ich der Vöglein Gestimm’.
Erschlugst den Riesen du,
wer reizte dich,
den starken Wurm zu bestehn?
Mich führte Mime,
ein falscher Zwerg;
das Fürchten wollt’ er mich lehren:
zum Schwertstreich aber,
der ihn erschlug,
reizte der Wurm mich selbst;
seinen Rachen riß er mir auf.
Wer schuf das Schwert
so scharf und hart,
daß der stärkste Feind ihm fiel?
Das schweißt’ ich mir selbst,
da’s der Schmied nicht konnte:
schwertlos noch wär’ ich wohl sonst.
Doch, wer schuf
die starken Stücken,
Was weiß ich davon?
Ich weiß allein,
daß die Stücke mir nichts nützten,
schuf ich das Schwert mir nicht neu.
Das – mein’ ich wohl auch!
Was lachst du mich aus?
Alter Frager,
hör’ einmal auf:
laß mich nicht länger hier schwatzen!
Kannst du den Weg
mir weisen, so rede:
vermagst du’s nicht,
so halte dein Maul!
Geduld, du Knabe!
Dünk’ ich dich alt,
so sollst du Achtung mir bieten.
Das wär’ nicht übel!
Solang’ ich lebe,
stand mir ein Alter
stets im Wege:
den hab’ ich nun fortgefegt.
Stemmst du dort länger
steif dich mir entgegen, –
sieh dich vor, sag’ ich,
daß du wie Mime nicht fährst!
Wie siehst du denn aus?
Was hast du gar
für ’nen großen Hut?
Warum hängt er dir so ins Gesicht?
Das ist so Wand’rers Weise,
wenn dem Wind entgegen er geht.
Doch darunter fehlt dir ein Auge!
Das schlug dir einer
gewiß schon aus,
dem du zu trotzig
den Weg vertratst?
Mach’ dich jetzt fort!
Sonst könntest du leicht
das andre auch noch verlieren.
Ich seh’, mein Sohn,
wo du nichts weißt,
da weißt du dir leicht zu helfen.
Mit dem Auge,
das als andres mir fehlt,
erblickst du selber das eine,
das mir zum Sehen verblieb.
Zum Lachen bist du mir lustig!
Doch hör’, nun schwatz’ ich nicht länger:
geschwind, zeig’ mir den Weg,
deines Weges ziehe dann du!
Zu nichts andrem
acht’ ich dich nütz’:
drum sprich, sonst spreng’ ich dich fort!